Tierabenteuerliche Geschichten
Inhalt (bitte
anklicken)
** Morgenstund hat Blei in den Knochen
** für einen Gartenschläfer -
Katzen-Kurzgeschichte
** Erzählung: der gerettete
Weihnachtskarpfen
* Wie wir zu unseren Katzen kamen
** Katzen-Erzählung (Fortsetzung)
*** Erzählung: der Anlauf zum Katzenkauf
**** Erzählung: Endlich, wir haben unsere Kätzchen
...ja, ich weiss, die Fortsetzung lässt auf sich warten...
Weitere Erlebnisse aus dem Alltag mit
Samtpfötchen:
** Kein-Schlaf-Nacht
** Hinterlassenschaft
** Poltergeist
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Mehr Xamantao-Geschichten
- auf den Seiten:
* Das passiert immer nur mir
*;~(
und die Fortsetzung:
* Immer ich! (Das passiert wieder nur mir!)
* Parallelwelten
* Fotogeschichten
.....๑۩۞ Alle Geschichten habe ich selbst geschrieben, mit Ausnahme der Erklärung, was ein Gartenschläfer ist.♥
۞ஐ ...Hier sind Leseproben:
Morgenstund hat Blei in den Knochen
Für einen Gartenschläfer
Der gerettete Weihnachtskarpfen
Wie wir zu unseren Katzen kamen
۩๑ஐ۞ஐ๑۩ Samtpfötchens Haustiere :
Morgenstund hat Blei in den Knochen
Am Montag hatte ich eine Operation im Knie in einer Mainzer Tagesklinik. Die haben meine Unfall- und die Folgeschäden beseitigt. Nun humple ich auf Krücken, daheim geht es sogar schon ohne. Bin noch 2 Wochen krank geschrieben.
Erstaunlich fand ich, wie unsere Katzen auf ihren desolaten Morgen-Dosenöffner reagieren.
Unser Tagesbeginn - wobei mein Mann noch keine Rolle spielt, weil er noch schläft - läuft normaler Weise so:
Der Wecker klingelt um Fünf. Aber wenn er nicht klingelt, werde ich wach, weil ich aufs Klo muss. Unsere Kleine Dicke, die an meinem Fußende schläft, reckt sich. Unser Schmusekater kommt von
seinem Morgenstreifzug durch die Katzenklappe herein, zu mir ins Bad und begrüßt mich.
Gähn! Dann gehen wir in die Küche, Meine Dicke wälzt sich auch aus dem Bett. Sie wälzt sich wirklich, weil sie so dick ist. Auf das Morgen-Ritual freuen wir uns. Ich breite ein Stück
Küchenrolle auf dem Tisch aus, nehme die Katzen nacheinander auf den Schoß, und kämme sie und wir schmusen. Die losen Haare tu ich auf die Küchenrolle und werfe sie dann
weg.
Aber vorher ist oft Frühsport angesagt, dafür sorgt Der Schmuser. Ich renne hinter ihm her durchs ganze Haus. Immer,
wenn ich mich nach ihm bücke, macht er einen Satz und läuft ein Stück weiter, treppauf, treppab. Schmuser liebt dieses "Mistvieh-Spiel", es macht ihm Spaß, wenn ich dabei mit ihm schimpfe.
Richtig bös sein kann ich den Katzen aber nie. Erst wenn ich die Nase voll habe und nicht mehr mit mache, kommt er friedlich in die Küche geschnurrt. Manchmal macht Die Dicke auch mit. Ihre
Spezialität ist Möbelrücken. Sie versteckt sich z.B. hinter der Couch oder unter dem Bett, und ich muss sie hervor jagen oder die Möbel verrücken und sie rausholen. Dann leuchten die
Katzenaugen vor Freude.
Nach kämmen und schmusen ist große Raubtierfütterung. Der Dressurakt ist mir tatsächlich gelungen, dass die Beiden nicht auf die Spüle springen, während ich den Doseninhalt verteile! Na ja,
Ausnahmen bestätigen die Regel... Sie stürzen sich auf ihre Fressnäpfe, als hätten sie tagelang nichts bekommen.
@//(*_*)\\@
Wenn ich mal nicht so früh aus dem Bett komme, lassen die Katzen mich erstmal schlafen. Nach spätestens einer Dreiviertelstunde werden sie aber energisch. Das Schnurren wird immer lauter, als
ob ein Motor neben meinem Ohr läuft. Wenn ich die Augen öffne, gucke ich in grüne Augen Meiner geliebten Dicken.
Irritierend! Manchmal bückt sie sich so über mein Gesicht, dass ihre Schnurrhaare kitzeln und mich wecken. Ich drehe mich um, schlafe weiter. Nun leckt sie meine Hand mit ihrer rauhen Zunge.
Das macht wach!
Hilft das immer noch nicht, tritt Mein Schmusekater in Aktion. Rumtrampeln auf mir kann ja so schööön sein, besonders wenn beide Katzen ihr Bestes beim Stampfen geben. Zwischendurch auch Mal ein kleiner, lautstarker Schaukampf miteinander. Immer noch nicht wach? Jetzt kommt Schmusekaters Kopf am Fußende unter meine Bettdecke. Das kitzelt dermaßen an den Fußsohlen, dass ich senkrecht im Bett sitze!
Ausgeschlafen!
Ein kleiner Biss, der nicht weh tut, trägt zusätzlich zu meiner Aufmunterung bei. Endlich! 2 : 1 für die Katzen! Sie gewinnen immer.
An meinen Langschläfertagen bleibt auch mein Mann nicht verschont. Bei ihm beschweren sie sich laut miauend, dass er als Ersatz-Dosenöffner seine Pflicht zu tun hat. Micha bleibt immer ganz cool.
Aber das Erstaunliche jetzt ist, nach meiner Operation lassen mich die Quälgeister sogar bis nach Sechs schlafen! Und auf die
Morgengymnastik verzichten sie, warten brav vor meinem Küchenstuhl, damit ich sie ganz bequem auf meinen Schoß hebe. Na ja, *grins* eigentlich sollte ich mich nicht wundern: Dickerle und Der
Schmusebacke haben ihre Menschen gut erzogen! Sie wissen ganz genau, was sie fordern können.
- von Xamantao
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Für einen Gartenschläfer - Katzen-Kurzgeschichte
„Du, Xam, da ist wieder mal eine Maus unter der Küchenzeile. Die ist diesmal
aber ziemlich groß“, sagte Micha und biss in sein Frühstückbrot.
„Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass da etwas sein muss. Die Katzen schnuppern ständig an der Lücke zwischen der Waschmaschine und
dem Schrank und liegen auf der Lauer. Wo ist denn eigentlich die Lebend-
falle, die sollten wir mal aufstellen.“
Ein paar Tage später, Xam: „Ich weiß nicht, wie ich dieses Tier noch an-
locken soll. Käse mag sie nicht, Butterbrot auch nicht. Ich weiß nicht
mal, ob es eine Maus oder sonstwas ist.“
„Das ist eine Maus, aber eine sehr große. Ich habe sie schon 2 Mal kurz
gesehen, als ich am Küchentisch Zeitung las. Da hat sie sich raus getraut.
Richtig erkennen konnte ich sie nicht“, erwiderte Michael.
„Was?? Groß?? Eine Ratte etwa???“, Xammi entsetzt.
„Nein, eine Ratte war das auf keinen Fall. Eher eine vollgefressene Maus.
Die passt gar nicht in die kleine Mausefalle rein. Ich kaufe heute eine
größere Falle“, beschließt Micha.
1 1/2 Wochen später. Xam jammert: „Dieser Gartenschläfer unter der
Spüle nervt langsam aber sicher. Er sieht ja wirklich süß aus, hab ihn
schon ein paar Mal kurz heraus gucken sehen. Aber die Putzerei macht
mich fertig. Jeden Tag muss ich die Leiste unter den Schränken abbauen,
um die Pisse und Kacke von dem Tier weg zu wischen. Ich komme gar nicht
richtig mit dem Wischmopp unter die Schränke, hinter die Spülmaschine
und hinter die Waschmaschine schon gar nicht. Aber um das Tier zu krie-
gen, muss man die ganze Küche abbauen.“
Micha: „Warum geht der eigentlich nicht in die Falle?. Wir haben doch im
Internet nachgelesen, dass er Nüsse und Äpfel frisst und sie rein getan.“
Wir haben uns mittlerweile schlau gemacht, wie und wo diese Tiere leben.
Laut Internet hat der in unserem Wohngebiet eigentlich gar nichts ver-
loren. Wo haben die Katzen den bloß aufgetrieben? Es ist ja nicht der erste.
Wahrscheinlich war er schon träge, hat sich auf den Winterschlaf vorbe-
reitet, als ihn eine Katze erbeutete. Seltsamer Weise töten unsere Katzen
manche Tiere nicht, sondern „schenken“ sie uns lebend. Da kommt bei uns
`Freude´ auf!
Xam: „Ich glaube, der frisst Katzenfutter. Das habe ich auch schon in die
Falle getan. Scheint´s ist er schlau genug, an die Futternäpfe zu gehen,
wenn die Katzen nicht da sind. Die Katzen verlieren allmählich sowieso das
Interesse an ihm. Ich stelle jetzt die Falle mal genau vor die Lücke, dann
tappt er rein, wenn er fressen gehen will.“
Nach 2 Wochen kommt der Gartenschläfer schon ganz keck aus seinem
Versteck heraus, wenn wir in der Küche sind. Den Katzen geht er geschickt
aus dem Weg. Er ist mittlerweile zum echten Haustier mutiert und recht
zutraulich. Alle Fangversuche sind jedoch fehl geschlagen. Wir könnten
ihn ja akzeptieren, finden ihn hübsch und possierlich. Aber er macht Dreck
und ist ja doch ein Wildtier.
Was machen wir mit ihm, wenn wir ihn endlich lebendig gefangen haben?
Wir werden ihn in einem kleinen Park aussetzen. Vielleicht hat er eine
Chance, zu überleben und sich ein Winternest zu bauen. Noch ist es ja
nicht richtig kalt.
Xam: „So kriegen wir ihn nie. Ich stelle jetzt das Trockenfutter für die
Katzen ins Wohnzimmer und fülle die Falle in der Küche damit. Dann bleibt
ihm nichts übrig, als in die Falle zu gehen.“ Gesagt, getan.
2 Tage später, Xam und Micha abends beim Fernsehen, die 2 Katzen dösen
auf den Wohnzimmersesseln. Blitzschnell springt plötzlich unser Schmuser
auf. Micha: „Ach du meine Güte, Schmuser hat den Gartenschläfer ge-
fangen!“ Der Kater legte seine Beute stolz vor Michael ab. Das kleine Tier
zuckte heftig, dann rührte er sich nicht mehr.
Das Futter in der Falle hatte er verschmäht. Der Hunger und seine feine
Nase hat ihm den Weg ins Wohnzimmer gezeigt. Nun war er tot. Traurig
steckten wir ihn in eine Plastiktüte. Micha brachte ihn in den Mülleimer
herunter. Seltsam, der kleine Kerl war uns irgendwie doch ans Herz
gewachsen.
Am nächsten Nachmittag, Xam kam von der Arbeit, sprach sie der Nach-
bar Gerd an: „Ich versteh das nicht. Irgendwas ist in unserer Mülltonne
am rumkrabbeln.“ Xamantao: „Das ist der Gartenschläfer! Der lebt also
doch noch!“ und erzählte Gerd die Geschichte.
„Was machen wir denn jetzt?“ „Lass uns den Kerl da raus holen. Ich bringe
ihn dann ins Freie, weit weg von den Katzen. So, wie Micha und ich es
geplant haben.“ Gerd holte eine Plastiktüte (er wohnt im Erdgeschoss,
hat es also näher). Dann kippten Xam und Gerd die Mülltonne und heraus
torkelte der Gartenschläfer.
„Oh je, der haut ab. Wie sollen wir den bloß kriegen?“ fragte Xam. Das
Tierchen hatte sich sogleich in eine Ecke verkrochen. Aber jetzt geschah
etwas Seltsames. Er kam auf Xam zu und ließ sich ganz einfach von ihr
hochnehmen. Äußerlich waren keine Verletzungen an ihm zu sehen. Wie
süß er sie ansah, mit seinen riesengroßen Nachttier-Augen! Schweren
Herzens tat sie ihn vorsichtig in die Plastiktüte., sprach beruhigend auf
ihn ein und brachte in den Park. Dort legte sie die Einkaufstüte ab. Das
Tier rührte sich nicht, erst als sie ihn leicht schuppste, kam er raus.
Dreimal musste sie ihn anstoßen, dass er fortgehen sollte. Immer wieder
wollte er zu ihr zurück. Einmal machte er sogar Männchen und gab einen
leisen Pfeifton von sich. Nach dem dritten Schupser verschwand er unter
den Laubblättern.
Am Liebsten hätte Xam ihn wieder mit nach Hause genommen. Aber das
ging nicht. Schon einmal hatte eine Nachbarin versucht, einen von Katzen
erbeuteten Gartenschläfer über den Winter zu bringen. Sie hatte alles
versucht und sich erkundigt, was man am Besten tun kann. Er hatte es
nicht überlebt.
Schweren Herzens ging Xamantao davon. Micha tröstete sie, dass es
keine andere Möglichkeit gegeben hat.
Leider kam in der nächsten Nacht schon der erste Frost...
**** ...ein
Gartenschläfer
unsere Katzen lieben diese posierlichen Tiere. Wir bekommen sie lebend von ihnen geschenkt. Und dann...
Hier ein paar Informationen über Gartenschläfer.
aus dem Internet *wikipedia*:
Gartenschläfer gehören zur Familie der Bilche, wie auch die Siebenschläfer (die sind weitaus
bekannter).
Merkmale:
Die Kopfrumpflänge beträgt 10 bis 15 Zentimeter. Der Schwanz erreicht eine
Länge von 8 bis
14,5 cm. Die Oberseite ist grau bis braun, die Unterseite weiß gefärbt. Man erkennt den Gartenschläfer an dem schwarzen Augenstreif, den relativ großen
Ohren, den kurzen Haaren und der weißen
Endquaste am Schwanz.
Lebensweise:
Gartenschläfer sind hauptsächlich nachtaktive Tiere, die den Tag in einem kugelförmigen Baumnest
verschlafen. Nachts begeben sie sich auf Nahrungssuche. Sie fressen größere Insekten wie Heuschrecken udn Käfer, Schnecken, Eier, junge Nestlinge, kleine Mäuse und Spinnen sowie Beeren,
Obst, Nüsse, Eicheln und Bucheckern. Fleischliche Nahrung überwiegt leicht gegenüber der pflanzlichen.
Die Paarungszeit dauert von April bis Juni. Während dieser Zeit signalisiert das Weibchen durch lautes Fiepen seine Paarungsbereitschaft.
Nach 23 Tagen kommen dann 3-7 nackte und blinde Junge zur Welt. Diese öffnen nach rund 18 Tagen die Augen und werden einen Monat lang gesäugt. Nach zwei Monaten werden sie dann selbstständig,aber erst im nächsten Jahr geschlechtsreif. Ihre
Lebenserwartung liegt bei etwa fünf Jahren.
Trotz des Namens ist der wichtigste Lebensraum des Gartenschläfers der Wald. Er kommt aber auch in Obstanbaugebieten vor. Recht häufig ist er in Südeuropa, nach Norden hin wird er seltener. In den Alpen im Bayerischen Wald und im Erzgebirge sind Gartenschläfer noch zahlreich anzutreffen, in Norddeutschland werden nur sehr selten Einzelexemplare angetroffen, die offenbar keine reproduktionsfähige Population bilden.
Gefährdung: Laut IUCN (Weltnaturschutzunion) ist der Gartenschläfer "gefährdet".
- Anmerkung: besonders durch unsere beiden Katzen -
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Erzählung (24. Dezember 2008):
Der gerettete
Weihnachtskarpfen
Damals war ich vielleicht 14 Jahre alt.
In Mama´s Familie war es Weihnachtstradition, an Heiligabend einen Karpfen zu essen. Ich
mochte keinen Karpfen, meine Geschwister auch nicht. Aber unsere Eltern, sie freuten sich
jedes Jahr lange auf den Fisch!
In diesem Jahr war alles anders. Papa hatte von einem Angler-Kollegen vor zwei Wochen einen
lebendigen Karpfen geschenkt bekommen. Der lebte nun in der Badewanne, damit er noch
einen guten haben sollte. Das saubere Wasser sollte Sand und das Brackwasser aus dem Fluss
aus ihm heraus putzen. Erstmal war das lästig, denn jetzt konnte keiner von uns mehr baden,
sondern wir mussten uns am Waschbecken waschen. Der Karpfen schwamm in der Wanne und
wir ärgerten uns.
Mama meinte, er braucht regelmäßig frisches Wasser und hielt uns an, ab und zu kaltes
Wasser zulaufen und gleichzeitig Wasser ablaufen zu lassen. Wenn wir den Hahn aufdrehten,
freute sich das Fischlein dermaßen, dass es in den Wasserstrahl sprang. Wir mussten schützend
unsere Hände über ihn halten, damit er im Übermut nicht den Kopf am Wasserhahn anstieß
und sich selbst k.o. schlug. Meistens nahmen wir deswegen die Dusche, so dass der Karpfen
wohl meinte, es regnet. Dass der Fisch so munter war, machte uns natürlich viel Spass. Egal,
dass wir jedesmal pietschnass waren und das Badezimmer schwamm. Unser Bruder Georg
versuchte, ihn zu dressieren. Es gelangen einige Kunststückchen bei. So sprang der Karpfen
auf das Kommando "hopp" über den Arm, und auf Fingerzeig sogar mit einer Umdrehung.
Wir fütterten ihn mit Brotresten. Nach kurzem war er so zutraulich, dass er sich gerne streicheln
ließ und sich dicht an unsere Hände schmiegte und schmuste. Wir alle schlossen ihn alle ins
Herz. Er bekam einen Namen, auf den er hörte. Fragt mich nicht, welchen. Ich sage einfach
mal: „Peter“.
Peter wurchs schnell und unsere Elten freuten sich schon auf die leckere Mahlzeit.
Weihnachten rückte näher. Wir Kinder waren uns einig: der Peter darf nicht geschlachtet
werden! Wir können doch nicht unseren Freund aufessen!
Alles Bitten und Betteln half nicht. Wir waren sauer, unsere sonst gar nicht sehr strengen
Eltern erkannten auch unser Argument nicht an, dass wir demokratisch 4 : 2 für den Karpfen
entschieden hatten. Selbst Klein-Regines Kullertränchen erweichten sie nicht. Wo Regine
doch sonst die Mama um den Finger wickeln konnte! Unsere Eltern blieben fest entschlossen,
denn schließlich sei Peter kein Haustier.
So mussten wir uns etwas einfallen lassen. Unser Viererrat beschloss, dass die Rettung am
Heiligabend-Nachmittags statt finden sollte. Regine und ich lenkten ich die Mutti in der Küche
ab und halfen ihr beim kochen, putzen, wir sangen und lachten. Während dessen half
NaOnna dem Papa beim Christbaum schmücken. Georg sollte derweil den Peter in einen
Putzeimer tun. Wir hatten als ´Deckel´ Löcher in eine Plastiktüte gemacht, die Peter drüber
stülpen sollte. Bei der ersten besten Gelegenheit wollte NaOnna oder ich mit Georg heimlich
los ziehen, um den Karpfen in das nahe gelegene Flüsschen zu transportieren. Die wichtigste
Rolle hatte also Georg, unser 8-jähriger Bruder. Es war uns schon klar, dass Peter beim
nächstbesten Angler freudig anbeißen würde, so zahm wie der war. Aber wenigstens sollte
er nicht bei uns getötet und gegessen werden!
An Heiligabend lief alles verkehrt. Es gelang weder NaOnna noch mir, unauffällig zu verschwin-
den! Georg wartete mit Peter im Putzeimer. Peter machte alle möglichen Versuche, aus
seinem engen Gefängnis aus zu brechen. Georg wollte nicht riskieren, dass dadurch doch
noch einer etwas mitkriegt, und zog schließlich alleine mit dem Eimer los. Der arme Georg
hatte schwer zu schleppen!
Wir drei Mädchen warteten heimlich auf Georgs Rückkehr, während wir bei den Eltern ganz
harmlos taten. Zum Glück fragte niemand nach ihm.
Endlich kam Georg zurück. Er war ganz schön fertig von der Schlepperei und dem Abschied.
Die Karpfenrettung war geglückt!!!
Nachdem der Christbaum geschmückt war, ging Papa zur Badewanne, um den Peter zu
schlachten. Papa tat ganz schön verdutzt! Aber dann grinste er: „Ich bin froh. So habt Ihr es
tatsächlich geschafft, an Mutti vorbei zu kommen! Es ist zwar schade, dass ich keinen Karpfen
bekomme. Aber eigentlich war mir der Appetit auf iPeter schon längst vergangen.“
Sprach´s, verschwand und kam mit 2 Dosen Frankfurter Würstchen zurück, die er in weiser
Voraussicht besorgt und zurück gestellt hatte.
Mama war erstmal sauer, lachte dann aber und nahm den Karpfen-Verlust gelassen hin.
So war unser Heiligabend gerettet und wir alle froh.
Es gab in den Jahren danach an Weihnachten keinen Karpfen mehr. Mama sagte, die
Würstchen machen viel weniger Arbeit. Also aßen wir ab dann in der neuen Tradition
am Heiligabend immer Würstchen mit Kartoffelsalat.
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von Xam im Dezember 2008
Wie wir zu unseren Katzen
kamen
Unsere kleine Dicke und der Schmuser kommen allmählich in die Jahre. Wie sind sind sie eigentlich zu uns
gekommen?
Micha und ich hatten uns vor 13 Jahren ein kleines Bauernhäuschen gekauft. Das war sehr renovierungsbedürftig. Die Umbauarbeiten dauerten den ganzen Winter und wir wohnten in der Baustelle, weil wir unsere Mietwohnung gekündigt hatten. Im November waren wir eingezogen. Schon nach ein paar Tagen stand zum ersten Mal ein Kätzchen auf unserer Terrasse im 1. Stock. Es war ein relativ großes Katerchen, weiß mit schwarzen Flecken im Fell. Auf dem Kopf war ein großer, runder, schwarzer Punkt, der wie eine Kappe aussah. Zutraulich ließ der Kleine sich gleich streicheln.
Michael und er waren vom ersten Tag an besondere Freunde. Jeden Tag, wenn Micha von der Arbeit kam, wartete das Kätzchen schon auf der Terrasse. Er bekam dann ausgiebig Streicheleinheiten.
Aber wie konnte er überhaupt auf den Balkon kommen? Woher kam er? Das fanden wir schnell heraus. Es wohnte im Haus gegenüber. Der Mann war schwer krank und wusste, er hatte nicht mehr lange zu leben. Er hatte seinen beiden Kindern als Trost und zum Andenken diese Katze geschenkt. Sie hieß Felix. Und als Felix ein paar Monate alt war, durfte er nach draußen. Neugierig hat Felix seine Umgebung erkundet und erweiterte schnell sein Revier. Zuerst sparzierte er über die Dächer der Nachbarhäuser. Über eine Tanne auf dem Nachbargrundstück, wo die Oma der beiden Jungs wohnt, konnte er zu uns gelangen.
Der Süße, bei Wind und Wetter kam er jeden Tag! Selbst bei Schnee und Eis, was es in diesem Winter reichlich gab. Natürlich ging er auch wieder zurück zu seinen Menschen. Die beäugten schon ein wenig eifersüchtig, wie gerne er bei uns war.
Ich war lieber vorsichtig mit Streicheln und Schmusen, denn vor etlichen Jahren hatte ich einmal eine kleine Katze geschenkt bekommen. Die musste ich wegen einer schlimmen Allergie wieder zurück geben. Trotzdem konnte ich Felix´Charme nicht widerstehen. Und es passierte mir auch nichts.
Schon bald fing Micha an, dass wir uns auch eine oder zwei Katzen zulegen sollten. Ihm wäre ein Hund zwar lieber, aber als Berufstätige hätten wir zu wenig Zeit für ihn. Lange überlegte ich, riskiere ich das mit meiner Allergie? Schließlich siegte Micha. Ich hatte sehr oft „Schröder“ betreut, in Abwesenheit seines Besitzers Werner. Der Schröder war ein wunderschöner roter Kater. Und die beiden Katzen Sherry und Molly meiner Schwester Regine versorgte ich auch jahrelang hin und wieder, ohne Probleme.
Micha ließ nicht locker, mein Herz sagte „ja“. Und den Rest tat die Fernsehsendung „Herrchen gesucht“, die dafür warb, sich ein Tier aus einem Heim zu holen.
„Also einverstanden“, sagte ich zu Michael, „lass uns zwei Katzen holen, damit eine tagsüber nicht so einsam ist. Am besten zwei Alte, die sonst keiner mehr will.“
Micha strahlte: „Dann bekommt der Felix auch Gesellschaft.“
Nachdem geklärt war: „Wir wollen zwei Katzen“, bereiteten wir uns auf die neuen Hausgenossen vor: Anschaffungen von Freß- und Trinknäpfen, Katzenklos mit Deckel, Katzenstreu und ein Schippchen, um den Schmutz daraus zu entfernen, ein Weidenkorb,
in den zwei große Katzen passen (zur Erinnerung: wir wollten zwei Oldies aus dem
Tierheim), eine schöne Wolldecke zum Auspolstern. Für die 2 Katzenklos nahmen wir den Platz im Flur in der Staubsaugerecke.
Demnächst hatten wir 4 Wochen Urlaub. Zwei Wochen wollten wir verreisen, danach
unsere Katzen holen und sie an uns gewöhnen.
Am Sonntag hatte ein großes Tierheim „Tag der offenen Tür“. Die ideale Gelegenheit,
sich zu informieren, dachten wir. Leider waren die Angestellten dort aber so belagert
von anderen Interessenten, dass wir keine Gelegenheit zum fragen bekamen. Die Katzen konnten wir kaum sehen, nur durch einen flüchtigen Blick durchs Fenster ins Katzenhaus. Vernünftig war es ja, alle sensiblen Tiere weg zu sperren und von den vielen Besuchern
fern zu halten.
Also sahen wir uns bei den Hunden um. So viele große Hunde! Und sogar teure Rassehunde waren da. Die großen waren wohl ihren Besitzern zu teuer oder zu schwierig. Von Zwinger
zu Zwinger wanderten wir. Eine ganze Menge Besucher schienen ernsthaft interessiert,
sich einen Hund zu holen. Besonders die wenigen kleineren fanden ganz schnell neue Herrchen.
Micha war hin- und hergerissen zwischen einem wunderschönen weißen Kanadischen Schäferhund und einem Berner-Sennen-Rüden und pendelte zwischen deren Zwingern.
Ich ging alleine weiter, bis ich zu einen Zwinger kam, an dem niemand stehen blieb. Das allerhässlichste Tier, das ich je gesehen habe, befand sich darin! Es war eine erwachsene kleine Bulldogge mit kurzem, weißen Fell, durch das rosa die Haut schien. Die Zunge hing aus seinem verknautschten Maul, aus dem der Speichel tropfte. Er hatte rote Triefaugen, der tonnenförmige Körper wurde von ganz krummen Beinchen getragen. Am Zwinger hing
sein Namensschild `Duke´. „Na Duke,“ sagte ich zu ihm, „Du tust mir echt leid. Kein Mensch wird dich je wollen.“ Duke kam nach vorn zu mir, legte seinen Kopf auf die Seite, hob sein Pfötchen und bedachte mich mit einem so eindringlichen Blick, dass es fast mein Herz zerriss. Er machte das so liebenswert, dass er mir plötzlich gar nicht mehr hässlich erschien. Dankbar ließ er sich von mir streicheln. Er tat wirklich alles, um mir zu gefallen, und eroberte mich im Sturm.
Ich suchte Micha und zerrte ihn zu Duke, weil ich nun unbedingt diesen Hund haben
wollte. Michael konnte mich gut verstehen. Er hatte gerade einen inneren Kampf wegen
des Berner-Senn. Schließlich, schweren Herzens, gingen wir fort. Die Vernunft siegte. Wir hatten uns für zwei Katzen entschieden, keine Hunde.
Der Duke und auch der schöne Berner-Sennen-Hund sind nun schon lange tot. Aber wir beide denken noch an sie. Wir verließen das Tierheim ganz traurig. Die vielen Tiere, die keiner will! Wir beschlossen, nie mehr an einem Tag der offenen Tür in ein Tierheim zu gehen.
Allerdings hatten wir uns für die Patenschaft für zwei Hunde entschieden. Unsere Patenhunde wurden zwei Kampfhunde, die auch kaum eine Chance hatten. Einer hatte
nach 2 Jahren das Glück, einen Menschen zu finden. Der andere lebte insgesamt 10 Jahre im Tierheim und starb dort.
Unsere kleine Dicke ist manchmal die absolute Nervensäge! Heute
Morgen
vor vier Uhr meinte sie, es muss jetzt endlich etwas zu fressen geben.
Also wurde nach besten Kräften randaliert. Wir haben das ignoriert. Micha
kann sowieso bei allem Lärm schlafen, dem kannste sein Bett unterm
Hintern wegtragen, er merkt es nicht.
Aber ich. Ich stellte mich schlafend. Die Randaliererin bekam aber
bald Verstärkung, denn der Kater meinte dann auch, es sei Zeit fürs Dosen
öffnen. Glaubt nicht, die hätten drei Tage nix gekriegt! Gestern abend war
noch Trockenfutter in den Fressnäpfen. Was die wohl heute Nacht getrieben haben? Den Vollmond anmiaut?
Das erinnert mich jetzt an die Fortsetzung meiner Erzählung, wie die
beiden
zu uns kamen.
Bevor wir sie holten, machten wir erstmal unseren Traumurlaub auf einem Hausboot. So ein Bootsurlaub ist ganz
schön teuer. Wir hatten deshalb die Nachsaison ausgesucht, bevor die Charterfirmen dicht machen. Wir hatten
uns für die westfriesische Seenplatte entschieden, weil wir in den Nieder-
landen kein Bootsführerschein erforderlich ist.
Bei Sonnenschein fuhren wir Ende September nach Sneek, wo das Hausboot
auf uns wartete.
Ojii, war das ein Riesentrumm! Ich mit meinen 1,60 Meter konnte
nicht einmal über das Steuerrad aufs Wasser blicken. ...
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