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7. Januar 2009 3 07 /01 /Januar /2009 23:45

Montego Bay, Prost Neujahr. - Urks. Aua! Mein Kopf platzt. Die zwei riesigen rum-reichen
Daiquiris am Schluss waren zu viel, nach all dem Wein und Sekt. Ein „Geschenk des Hauses“
und ich hatte Micha´s „Geschenk“ mit gesoffen. Er hat das nicht gemerkt.

Das Hotelzimmer schwankt nach rechts, dann nach links. Schnell auf die Toilette krabbeln.
3 Uhr Morgens. Um 4 Uhr wieder, um 5 Uhr nochmal, um 6, um 7 und um 8. Jetzt geht’s
wieder besser. Es ist 15 Uhr.

„Was schreibst Du? Gedichte?“, fragt Michael. „Nein, vom Alkohol, dass mein Kopf geplatzt
ist.“ „Den Eindruck habe ich sonst manchmal bei Dir ganz ohne Alkohol, wenn Du von der
Arbeit kommst,“ meint mein Angetrauter.
Fazit: Arbeit = Kopfweh. Alkohol = Kopfweh. Nie wieder...???

Rum hin, Sekt her. Wir sind ja auf Jamaica im Weihnachtsurlaub.

Schei..., die Handtasche ist unauffindbar. Ist das ansteckend? Meiner Schwester NaOnna
war im Dezember die Handtasche abhanden gekommen. Sicher liegt sie noch in dem Lokal,
wo wir gefeiert haben. Ich kann frühestens um Acht Uhr fragen. Offiziell öffnen die um
Neun Uhr.

Micha erinnert mich, dass ich sie gar nicht dabei hatte, sondern eine Gürteltasche.
God-dammned, wo ist das Ding? Rekonstruiere: gestern Abend an der Rezeption Wasser
gekauft, bezahlt, Geld eingepackt, die Wasserflasche geschnappt und die Tasche auf dem
Tresen liegen lassen. - Also, gleich runter zur Rezeption.


Keine Tasche da. Hat der Nachtportier sie gefunden und behalten? Oder ein anderer Gast?
Das wäre jedenfalls eine fette Beute für den Dieb oder die Diebin. Zum Glück liegen die
Hausschlüssel, Geld, Kreditkarten und Flugschein im Safe. Aber in der Tasche sind ein
kleines Portemonaie mit nem Haufen Money, meine teure Sonnenbrille, Schminkutensilien
und noch Kram. Ich ärgere mich über mein Schusseligkeit.


Jedenfalls brauche ich eine Sonnenbrille. Kaufe mir eine sündhaft teure „RayBane“. Aber
so richtig gut ist sie nicht in der Sonne. Bin wohl mit einem Imitat reingelegt worden. Ich
ärgere mich immer mehr. Das neue Jahr fängt ja klasse an. Davon sage ich Michael besser
nichts. Der regt sich dann nur über meine Blödheit auf, und Recht hat er.


۞۩๑ஐ 

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3. Januar 2009 6 03 /01 /Januar /2009 06:41


Abnehmen - aufhören zu rauchen - mehr Sport - weniger Stress - mehr lernen - regelmäßig ... machen - weniger Alkohol...
Was sind Deine guten Vorsätze für 2009?

Und? Hältst Du durch? Wie lange?

Ich habe heute eine Community "Neujahrsvorsätze durchhalten" gegründet, weil ich jemand suche, der auch nicht so gut im durchhalten ist. Mit ein wenig gegenseitiger Aufmunterung und Unterstützung gehts vielleicht besser. Oder?

Was ICH vorhabe:
Eigentlich ist es ein "Weihnachtsvorsatz", beschlossen am 23. Dezember.
Satte, fette 85 kg bringe ich auf die Waage und bin bloß 1,60 m klein. Bevor ich mich als Kugel durch die Landschaft rolle, will ich endlich abnehmen. 20 kg bis Weihnachten 2009.
Und das OHNE Diät und Kalorienzählen.
Dazu kommt, dass ich wieder fit werden will.

Erstmal habe ich klein angefangen: Das Zwischendurchfuttern sein lassen, 3 Mahlzeiten am Tag.
Für eine Naschkatze und Chips-Fresserin ist das schon viel.
Mehr Bewegung, das konnte ich im Urlaub gut machen. Aber nächste Woche, wenn ich wieder in den Bürosessel furze...

Es sind schon 4 Kilo runter. Das hört sich toll an, aber ich kenne mich. Der Anfang geht immer ganz prima. Und dann war jedesmal alles und mehr an Gewicht ruck-zuck wieder drauf.

- Die Bilder sind alle aus dem Internet: 1. Gewichtiges www.rolf-totter.at, 2. Neujahrsvorsatz www.diepresse.com,
3. Sumo-Ringer im Balletkostüm www.basta-ya.com

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25. Dezember 2008 4 25 /12 /Dezember /2008 02:46

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23. Dezember 2008 2 23 /12 /Dezember /2008 23:00
Damals war ich vielleicht 14 Jahre alt. Damals war ich klein, zu dünn und unansehlich. Heute bin

klein, zu dick und nicht zu übersehen.

In Mama´s Familie war es Weihnachtstradition, an Heiligabend einen Karpfen zu essen. Ich
mochte keinen Karpfen, meine Geschwister auch nicht. Aber unsere Eltern, sie freuten sich
jedes Jahr lange auf den Fisch!

In diesem Jahr war alles anders. Papa hatte von einem Angler-Kollegen vor zwei Wochen einen
lebendigen Karpfen geschenkt bekommen. Der lebte nun in der Badewanne, damit er noch 
einen guten haben sollte. Das saubere Wasser sollte Sand und das Brackwasser aus dem Fluss
aus ihm heraus putzen. Erstmal war das lästig, denn jetzt konnte keiner von uns mehr baden,
sondern wir mussten uns am Waschbecken waschen. Der Karpfen schwamm in der Wanne und
wir ärgerten uns.

Mama meinte, er braucht regelmäßig frisches Wasser und hielt uns an, ab und zu kaltes
Wasser zulaufen und gleichzeitig Wasser ablaufen zu lassen. Wenn wir den Hahn aufdrehten,
freute sich das Fischlein dermaßen, dass es in den Wasserstrahl sprang. Wir mussten schützend
unsere Hände über ihn halten, damit er im Übermut nicht den Kopf am Wasserhahn anstieß
und sich selbst k.o. schlug. Meistens nahmen wir deswegen die Dusche, so dass der Karpfen
wohl meinte, es regnet. Dass der Fisch so munter war, machte uns natürlich viel Spass. Egal,
dass wir jedesmal pietschnass waren und das Badezimmer schwamm. Unser Bruder Georg
versuchte, ihn zu dressieren. Es gelangen einige Kunststückchen bei. So sprang der Karpfen 
auf das Kommando "hopp" über den Arm, und auf Fingerzeig sogar mit einer Umdrehung.

Wir fütterten ihn mit Brotresten. Nach kurzem war er so zutraulich, dass er sich gerne streicheln
ließ und sich dicht an unsere Hände schmiegte und schmuste. Wir alle schlossen ihn alle ins
Herz. Er bekam einen Namen, auf den er hörte. Fragt mich nicht, welchen. Ich sage einfach
mal: „Peter“.

Peter wurchs schnell und unsere Elten freuten sich schon auf die leckere Mahlzeit.
Weihnachten rückte näher. Wir Kinder waren uns einig: der Peter darf nicht geschlachtet
werden! Wir können doch nicht unseren Freund aufessen!

Alles Bitten und Betteln half nicht. Wir waren sauer, unsere sonst gar nicht sehr strengen
Eltern erkannten auch unser Argument nicht an, dass wir demokratisch 4 : 2 für den Karpfen
entschieden hatten. Selbst Klein-Regines Kullertränchen erweichten sie nicht. Wo Regine
doch sonst die Mama um den Finger wickeln konnte! Unsere Eltern blieben fest entschlossen,
denn schließlich sei Peter kein Haustier.

So mussten wir uns etwas einfallen lassen. Unser Viererrat beschloss, dass die Rettung am 
Heiligabend-Nachmittags statt finden sollte. Regine und ich lenkten ich die Mutti in der Küche
ab und halfen ihr beim kochen, putzen, wir sangen und lachten. Während dessen half
NaOnna dem Papa beim Christbaum schmücken. Georg sollte derweil den Peter in einen
Putzeimer tun. Wir hatten als ´Deckel´ Löcher in eine Plastiktüte gemacht, die Peter drüber
stülpen sollte. Bei der ersten besten Gelegenheit wollte NaOnna oder ich mit Georg heimlich
los ziehen, um den Karpfen in das nahe gelegene Flüsschen zu transportieren. Die wichtigste
Rolle hatte also Georg, unser 8-jähriger Bruder. Es war uns schon klar, dass Peter beim
nächstbesten Angler freudig anbeißen würde, so zahm wie der war. Aber wenigstens sollte 
er nicht bei uns getötet und gegessen werden!

An Heiligabend lief alles verkehrt. Es gelang weder NaOnna noch mir, unauffällig zu verschwin-
den! Georg wartete mit Peter im Putzeimer. Peter machte alle möglichen Versuche, aus
seinem engen Gefängnis aus zu brechen. Georg wollte nicht riskieren, dass dadurch doch
noch einer etwas mitkriegt, und zog schließlich alleine mit dem Eimer los. Der arme Georg
hatte schwer zu schleppen! 

Wir drei Mädchen warteten heimlich auf Georgs Rückkehr, während wir bei den Eltern ganz
harmlos taten. Zum Glück fragte niemand nach ihm.

Endlich kam Georg zurück. Er war ganz schön fertig von der Schlepperei und dem Abschied.
Die Karpfenrettung war geglückt!!!

Nachdem der Christbaum geschmückt war, ging Papa zur Badewanne, um den Peter zu
schlachten. Papa tat ganz schön verdutzt! Aber dann grinste er: „Ich bin froh. So habt Ihr es
tatsächlich geschafft, an Mutti vorbei zu kommen!  Es ist zwar schade, dass ich keinen Karpfen
bekomme. Aber eigentlich war mir der Appetit auf iPeter schon längst vergangen.“
Sprach´s, verschwand und kam mit 2 Dosen Frankfurter Würstchen zurück, die er in weiser
Voraussicht besorgt und zurück gestellt hatte.

Mama war erstmal sauer, lachte dann aber und nahm den Karpfen-Verlust gelassen hin.
So war unser Heiligabend gerettet und wir alle froh.
Es gab in den Jahren danach an Weihnachten keinen Karpfen mehr. Mama sagte, die
Würstchen machen viel weniger Arbeit. Also aßen wir ab dann in der neuen Tradition
am Heiligabend immer Würstchen mit Kartoffelsalat.

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20. Dezember 2008 6 20 /12 /Dezember /2008 04:31

Hey, Leute, geschafft für dieses Jahr! Gestern hatten wir noch Inventur.
Das bedeutete von halb Acht bis halb Acht Krempel zählen, aufschreiben,
nachzählen, also richtig viel arbeiten. Danach war ich geschafft und hab im
nächsten Bistro erstmal  mit meinen Kollegen einen Rotwein reingezogen.
Und jetzt ist "u-u-u-u --yeah-- u-u-u-u- yippihh - u-u-u-URLAUB"!
Weihnachten interessiert mich wenig. Silvester auch nicht. Aber: 
                "u-u-u-u --yeah-- u-u-u-u
                - yippihh - u-u-u-URLAUB"!

Urlaub Zuhause? Nein!!!
Ab in die Sonne! Flug in den Süden!
"Ich bin reif, reif, reif, REIF FÜR DIE INSEL".

Allen, die ihren Tannenbaum daheim schmücken, und allen, die Daheim oder
bei Verwandten Gänse, Puten, Karpfen, Stollen, Kuchen, Bratäpfel, Schokolade
und Plätzchen essen ´bis zum Platzen´, schreibe ich:
"MIR BRINGT DER
NIKOLAUS AUF EINEM KAMEL DIE WEIHNACHTSGESCHENKE AN
DEN SWIMMING-POOL!             ÄÄÄTSCH! "
Kitsch-as-kitsch-
can.
Ade bis nächstes Jahr! 
Ich stelle aber trotzdem noch ein paar Sprüch´ hier rein. Für jeden Tag einen.
Also, wie gewohnt geht es in diesem Jahr weiter, allerdings sind die Kalender-
blätter nicht mehr vollständig.
   ;-(
 
Und ich wünsche Euch allen ein schönes, gesegnetes Weihnachtsfest und viele
tolle Geschenke, - von der Sorte, die ihr Euch selbst gewünscht habt!!!
Eure Xammi
   ;-))

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14. Dezember 2008 7 14 /12 /Dezember /2008 01:26

Die Frau am Telefon fragte, was für eine Katze wir gerne haben möchten.

Zwei wollen wir. Zwei, die aneinander gewöhnt sind, Oldies, die keiner sonst mehr
nimmt. Sie sollen halt nicht krank sein, denn wir sind Anfänger mit Haustieren.


Die Frau freute sich, dass da jemand ohne Sonderwünsche war.

Müssen es denn alte Katzen sein? Wir haben ganz viele junge Kätzchen unterzubringen?“

Katzenbabies! Oh jaaaa! Nichts lieber als das!

Wir durften gleich kommen. Einen Transportkorb wollte die Frau uns leihen, auch das erste Futter mit geben. Wir sollten 50 DM (ja, damals war es noch die gute alte Wöhrung!) pro Katze als „Spende“ mitbringen und einen Vertrag mit ihr machen.

Micha war auch ganz aufgeregt. Sofort fuhren wir los. Es war eine alte Villa. Wir klingelten, traten ein und im Flur umzingelten uns fünf große Hunde. Etwas mulmig war es mir schon,bis die Hausfrau kam. Die Hunde waren alle friedlich und wollten begrüßt und gestreichelt werden.

Die nette Dame brachte uns in ein kleines Zimmer, das voller leerer Pappkartons war. Der Spielplatz der kleinen Katzen. Zuerst war kein Kätzchen zu sehen, nur am Rumpeln hörte man, dass sich zwischen den Kartons etwas bewegte. Schon kam ein Kätzchen zum Vorschein. Wir waren begeistert. Es war das Katerchen. Bis das andere Kleine 
auftauchte, dauerte es eine Zeit lang. Das war goldig!
Den Wurf von fünf Kätzchen hatte jemand in einem Karton vor ihrer Haustür abgestellt, erzählte die Frau. Diese beiden Kätzchen waren unzertrennlich,immer beisammen und die Frau war froh, sie gemeinsam vermitteln zu können.

Einer der fünf großen Hunde hatte zuvor Welpen gehabt, die sie schon weiter gegeben hatte. Und das merkwürdige war passiert: Diese Hündin adoptierte 
die kleine Katzenbande und gab ihnen ihre Milch. „Ob die gelernt haben, zu bellen?“, fragte Michael.

Wir bekamen unsere Instruktionen. Dass wir die beiden möglichst ein dreiviertel
Jahr nicht raus lassen sollten, zum Beispiel. Sie waren ungefähr 10 Wochen alt
und passten zusammen in meine beiden Hände. Micha konnte sie sogar in eine Hand
nehmen: Eine Handvoll Glück!


Bei uns daheim ließen wir die Kätzchen in der Küche raus und zeigten ihnen erstmal,
wo das Futter steht, dann das Katzenklo. Der Korb, den wir für zwei alte Katzen
gekauft hatten, war natürlich viel zu groß. Ich überlegte kurz und polsterte eine alte Waschschüssel mit einer Wolldecke aus. Das war ihr Schlafzimmer für die nächsten Wochen, wo die zwei Süßen sich aneinandergekuschelt wohl fühlten.

neugierige Katzenkinder (die Fotos auf diese Seite
sind mein Eigentum)


Vorsichtig gingen die beiden auf Erkundungstour in unserer Wohnung. Wir waren 
gespannt. Schlau waren die! Sie hatten sich gleich gemerkt, wo die Futterstelle und
das Katzenklo sind. Das kleinere zog sich plätzlich am Rand der Katzentoilette hoch
und purzelte bauz-per-dauz hinein. Dort erledigte es sein Geschäftchen. Mit Appetit futterten sie die Mischung aus Quark mit Ei.

Wir nahmen jeder eins auf den Schoß, Micha den kleinen Kater und ich das andere Tierchen. Schnurrend ließen sie sich streicheln. Es war also auch bei ihnen „Liebe
auf den ersten Blick“. Und an den Mensch, der sie zuerst genommen hat, haben sie
sich besonders gewöhnt: Katerchen an den Katzenvater, Mietze-Mädchen an mich.


"Wie sollen sie denn heißen?" Michael hatte für den Kater gleich einen Namen:
Otto. Bei dem anderen Kätzchen konnten wir nicht erkennen, ob es ein Männlein oder
ein Weiblein ist. Den Namen durfte ich mir ausdenken. Ich war ganz hingerissen von
der kleinen Mietze. Mit der Namensgebung ließ ich mir Zeit. Nach ein paar Tagen
entschied ich: Emma. Und wenn es doch ein Kater ist, heißt er „Emil“. Emma verhielt
sich von Anfang an wie ein Mädchen – und sie war es auch.


Versprochen: ich schreibe weiter von den beiden Kleinen. Es war eine so schöne Zeit,
mit aufregenden Erlebnissen, wie Otto und Emma heran wuchsen!
 

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5. Dezember 2008 5 05 /12 /Dezember /2008 04:38

Mit 4 Jahren glaubten wir noch an den Nikolaus. Der kam zu uns immer am
5. Dezember-Abend und brachte Geschenke. Zuvor las er in seinem dicken Buch nach, was man alles angestellt oder gut gemacht hatte. Damals, vor
mehr als 50 Jahren, war es üblich, dass er auch eine Rute dabei hatte und unartigen Kindern damit ein paar auf den Po gab. Das tat nicht weh, aber alle Kinder hatten einen Mordsrespekt vor diesem Mann mit weißem Bart. Und alle hofften auf seine guten Gaben.
 

In diesem Jahr hatten sich unsere Eltern seit ein paar Tagen heftig gestritten und erst am Nikolausmorgen wieder versöhnt.
 

Als es Nachmittags dunkel wurde, begannen wir auf den Nikolaus zu warten. Er kam und kam nicht. Schließlich wurde Mutti die Warterei zu lange. „Ich
geh mal schnell in den Keller, Kohlen und Kartoffeln für Morgen rauf holen.“ „Aber Mama, wenn der Nikolaus inzwischen kommt?...“ „Ich bin ja gleich wieder da, den treffe ich dann schon“, sagte sie und verschwand.


Kurze Zeit drauf klopfte es an der Tür. Draußen stand er, der Nikolaus und
bat um Einlass. Naonna und ich wollten schnell die Mutti holen, Papa hielt
uns aber zurück. Der Nikolaus ließ uns Kinder singen und Gedichte auf-
sagen, verteilte Lob und Tadel und gab uns Süßigkeiten, Nüsse und Äpfel.
Die Rute behielt er bei sich.

Dann blickte er in sein Buch und fragte er nach unserer Mutter. Sie war nicht ganz brav gewesen. Und er las vor, dass sie sich mit Vater gestritten hatte. „Aber du, Paul, du warst ungezogen zu deiner Frau“, polterte er Papa an. „Dafür hast du Hiebe mit der Rute verdient!“

Nein, nein, bitte verschone mich. Wir vertragen uns ja schon wieder, lieber Nikolaus“, rief unser Vater. Nikolaus tat wütend und wollte ihm auf jeden Fall eine Abreibung geben. Paps wich ihm mit ängstlichem Gesicht aus und rief: „Xammi, NaOnna, so helft mir doch!“ Wir schrien ihm zu: „Wehr dich, Papa!“ Er entwich dem Nikolaus immer wieder und rief uns zu: „Helft mir doch!“
Meine Zwillingsschwester begann zu weinen.

Ich konnte das nicht fassen: unser starker Vater tat nichts, um sich zu helfen. Er war nur auf der Flucht!
Mich packte Zorn. Was bildete dieser fremde alte Mann sich eigentlich ein? Nikolaus hin, Nikolaus her. Das durfte der sich
nicht rausnehmen. Trotz meiner Angst vor ihm, beschloss ich, meinem Vater zu Hilfe zu kommen, und versetzte dem bösen Nikolaus einen gut gezielten, kräftigen Tritt vors Schienbein. Das hat gesessen!

Der Alte zog nun hinkend ab. Das verdutzte Gesicht unseres Vaters hättet
ihr mal sehen sollen! 


Nach einer Weile erschien Mutti, und wir berichteten ihr aufgeregt von dem bösen Nikolaus. Aber sie hörte gar nicht zu, sondern weinte. Sie war im Keller gestolpert und hingefallen. Sie hatte große Schmerzen und blutete am Schienbein.

Es war genau die Stelle, die ich beim Nikolaus getroffen hatte.

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18. November 2008 2 18 /11 /November /2008 20:04
Meine Schwester Naonna ist glücklich. Und ich freue mich mit ihr. Sie rief gestern Abend an, was es mit ihrer verlorenen Handtasche gab, und erzählte:

Stell´ dir vor, Xammi, ch habe fast alles wieder gekriegt! Vielleicht hat Regine*) Recht gehabt. Ich habe Gini natürlich die ganze Story erzählt. Sie sagte, dann soll ich mal zum Heiligen Antonius beten, dass ich meine Papiere wieder kriege. „Warum zu dem?“, fragte ich.
„Unsere Oma hat ihn immer als Fürbitter angerufen, wenn sie was verloren hatte, und dann hat sie es wieder gefunden oder bekam es zurück“, meinte Gine.
"Ja, ich habe tatsächlich schon gebetet, hab´mich aber gleich an den Chef persönlich gewendet“, sagte NaOnna zu Regine.
„Dann hast du bestimmt nicht genau gesagt, was du willst. Du musst deine Bitte schon präzise ausdrücken“, meinte Gini.
Naonna: Also, ich hab im Bett dann genau gebetet, was ich gerne zurück hätte.

*) Regine ist unsere kleine Schwester.

Und dann kam das Wunder: Gestern früh morgen rief die Münchner Bundespolizei an, so heißt jetzt die frühere Bahnpolizei, dass das Portemonaie mit allen Papieren in ihrem Briefkasten liegt! Mensch, war ich froh!

Das Geld ist halt weg. Das Handy auch. Mittlerweile hab ich aber herausgefunden, dass nicht damit telefoniert worden ist. Das war noch einmal Glück. Der Schlüsselbund ist leider weg. Aber wir haben ja die Schlösser ausgetauscht. Vielleicht war ich wieder nicht präzise genug, in meinem Gebet. Ansonsten fehlen ein paar Kleinigkeiten aus meiner Kosmetiktasche, sonst nichts.
Übrigens, ich hab mich beim Chef da oben bedankt. Irgendwie hat´das Beten wohl wirklich geholfen.

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17. November 2008 1 17 /11 /November /2008 04:56

Am Freitag Abend rief meine Zwillingsschwester Naonna aus München an:

Stell Dir vor, Xammi, was mir Blödes passiert ist. Gestern auf der Heimfahrt von der Arbeit bin ich im Zug eingeschlafen. Das passiert mir öfters, aber ich werde immer rechtzeitig wach. Diesmal war der Zug aber schon im Bahnhof. Schnell schnappte ich meine Taschen und stürzte aus der Bahn. Mein Bus kam auch gerade, so dass ich ihn eben noch erreicht habe. Im Bus bemerkte ich erst, dass ich meine Handtasche nicht mehr hatte.
Das war ein Schreck!
Alles weg! Mein Portemonaie mit Ausweis, 2 Karten für Girokonten, die Jahres-Fahrkarte, meine Schlüssel... Die zirka 50 Euro kann ich ja verschmerzen, aber die Lauferei wegen allem anderen! Und die Angst, dass jemand einbrechen kann! In der Bahn hatte ich die Tasche neben mich gestellt, statt sie auf meinen Schoß zu nehmen. Dahin hatte ich zwei Einkaufstaschen. Also, das Unwichtige habe ich gut festgehalten, das Wichtige nicht.
Ob die Tasche gestohlen worden ist, während ich schlief, oder ich sie einfach liegen lassen hatte, weiß ich nicht.
Erstmal ging ich heim, damit ich überhaupt in die Wohnung komme. Hans wollte noch ins Training und danach mit den Kumpels was trinken. Und Ramona ist bis Samstag auf Klassenfahrt. Als ich Hans sah, heulte ich ihm nur noch was vor. Er rief für mich gleich bei der Bahn an, um zu hören, was ich machen kann. Dann gab er mir eine Nummer für meine Verlustmeldung. Also Xam, ich war so durcheinander, dass die Frau am anderen Ende kaum mitschreiben konnte. Sie riet mir, zum Hauptbahnhof zu fahren und dort persönlich nachzufragen.
Erstmal habe ich aber die Kontokarten gesperrt. Das geht mit einem Sprachcomputer und ist so langsam, dass ich dabei mich dabei wieder einigermaßen in den Griff bekam. Mein Handy konnte ich leider nicht sperren lassen, weil wir vom Festnetz die 0180er bis 0190er-Nummern gesperrt haben. Und mein lieber Mann ist der größte Handy-Gegner, den es gibt. Er nimmt es nur, weil es sein muss, bei der Arbeit und lässt es aber auch da.
Ich also den Autoschlüssel geschnappt und nach München rein. Bei unserem Vorort-Bahnhof, wo ich ausgestiegen war, gibt es keine Bahnvertretung, aber eine Polizeistation in der Nähe. Die wollten mir erstmal einen Knollen verpassen, weil ich vor der Tür parkte. Meine Anzeige nahmen sie nicht auf, da ist die Bahnpolizei zuständig.
Kurzum, ich wartete im Hauptbahnhof 3 Züge ab, die in meine Richtung pendeln, aber natürlich: nichts.

Heute Vormittag hat Hans gleich neue Schlösser besorgt. Er muss aber bis heut Abend warten, weil unser Untermieter sonst nicht ins Haus kommen kann, und ich ja auch nicht. So zitterte ich bei der Arbeit, dass uns jemand die Wohnung ausraubt.
Heute auf der Arbeit ging gleich das Problem los, wie ich ins Büro kommen sollte. Die Zutrittskarte ins Bürohochhaus war ja auch weg. Also, Ersatzkarte besorgt. Mein Kollege riet mir, sofort mein Handy sperren zu lassen. Er rechnete gleich mal aus, wenn jemand eine 0190er-Nummer angerufen hat mal 12 Stunden. Na, an die dreitausend Euro bist Du los, NaOnna! Mir wurde es gar nicht besser.
Ich schaute zu, meine Terminarbeit fertig zu kriegen und bin wieder heim.
Nachmittags kam der Anruf vom Hausmeister einer Berufsschule. Er hat meine Tasche gefunden, beim Saubermachen des Schulhofs. Sie ist leer. Wer ich bin, konnte er nur anhand einer Paketkarte herausfinden, auf der mein Name und die Adresse stand. Ich kann mir die Tasche am Montag im Sekretariat abholen.

NaOnna hat sich heute frei genommen. Sie will die Tasche abholen, sich einen neuen Personalausweis machen lassen und und und.
Ich drücke meinem Zwilling ganz, ganz fest die Daumen, dass sie doch wenigstens ihre Papiere wieder kriegt.

 

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13. November 2008 4 13 /11 /November /2008 04:00

 

 

Gestern gab es Schwierigkeiten. Ab Morgens 6Uhr ging bei der Bahn nichts mehr, denn das Stellwerk in Kelsterbach war kaputt. Das hatte ich natürlich nicht mitgekriegt, obwohl ich die Nachrichten im Bad gehört hatte. Wahrscheinlich war gerade Haarshampoo in meinen Ohren.

In Rüsselsheim blieb die S-Bahn stehen. Der ganze Bahnsteig war schon voll von wartenden Reisegästen. Man sollte aussteigen, weil der Zug nur bis Raunheim und dann wieder zurück fahren konnte. Keiner wusste, wie lange die Wartezeit wird. Ich beschloss, bis Raunheim im Zug zu bleiben und dann um Kelsterbach herum bis zum Flughafen ein Taxi zu nehmen. Die Entscheidung war gut, es waren viel weniger wartende Menschen in Raunheim. Aber am Raunheimer Bahnhof gab es fast Prügeleien, weil alle ins Taxi wollten, wenn mal eins kam.

Mein besonderer Stress waren diese Krücken, die ich nach der Knie-OP noch zum Treppen steigen brauche, um aus dem Zug heraus zu kommen und beim Straßen überqueren.

Als Kampfmittel wollte ich sie nicht einsetzen! Mein Handy lag zu Hause. Natürlich, wenn man es braucht, hat man es nie. Also ging ich die Richtung, wo ich eine Tankstelle vermutete. Schon an der nächsten Straßenecke hatte ich Glück, weil ein Taxi nahte und hielt.

Im Flughafen-Bahnhof standen wieder massenweise Menschen herum. Mittlerweile hatte meine Kernarbeitszeit begonnen. Ich lieh mir in einem Zeitungsladen ein Handy, um bei der Arbeit Bescheid zu sagen, und bekam da sogar einen Kaffee geschenkt.

Plötzlich hörte ich vom übernächsten Gleis eine relativ leise Durchsage, dass Zug dort nach Ffm.-Hauptbahnhof zurück fährt, um eine andere Strecke zu nehmen. Du hättest den Spurt mal sehen sollen! Reif für die Behinderten-Olympiade bin ich die Rolltreppen hoch gestürmt, ruderte auf den Krücken zu dem anderen Bahnsteig, die Rolltreppe unter Sturzgefahr wieder runter!

Atemlos angekommen, fielen gerade die Zugtüren zu und der Pfiff zur Abfahrt ertönte. Vollkommen belämmert stand ich nun da und brüllte "Scheiße". Nun geschah ein kleines Wunder. Die Zugtüre ging wieder auf, der Zugbegleiter fragte, ob ich mit will zum Hauptbahnhof, und er wartete ab, bis ich eingestiegen war. Im Zug bot mir ein Mann seinen Platz an und endlich kam ich gut nach Frankfurt.

Die Krücken sind raketenmäßig von "ich hasse sie" auf Platz Eins meiner beliebtesten Gegenstände hoch geschossen!

 

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