Unsere kleine Dicke ist manchmal die absolute Nervensäge! Heute Morgen vor vier Uhr meinte sie, es muss jetzt endlich etwas zu fressen geben. Also wurde nach besten Kräften randaliert. Wir haben das ignoriert. Micha kann sowieso bei allem Lärm schlafen, dem kannste sein Bett unterm
Hintern wegtragen, er merkt es nicht.
Aber ich. Ich stellte mich schlafend. Die Randaliererin bekam aber bald Verstärkung, denn der Kater meinte dann auch, es sei Zeit fürs Dosen öffnen. Glaubt nicht, die hätten drei Tage nix gekriegt! Gestern abend war noch Trockenfutter in den Fressnäpfen. Was die wohl heute Nacht getrieben haben? Den Vollmond anmiaut?
Das erinnert mich jetzt an die Fortsetzung meiner Erzählung, wie die beiden
zu uns kamen.
Bevor wir sie holten, machten wir erstmal unseren Traumurlaub auf einem Hausboot. So ein Bootsurlaub ist ganz schön teuer. Wir hatten deshalb die Nachsaison ausgesucht, bevor die Charterfirmen dicht machen. Wir hatten uns für die westfriesische Seenplatte entschieden, weil wir in den Niederlanden kein Bootsführerschein erforderlich ist.
Bei Sonnenschein fuhren wir Ende September nach Sneek, wo das Hausboot
auf uns wartete.
Ojii, war das ein Riesentrumm! Ich mit meinen 1,60 Meter konnte nicht einmal über das Steuerrad aufs Wasser blicken, ohne mich auf einen Schemel zu stellen. Schon bald bei der Einweisung wurde klar: Micha wird Kapitän, ich der Hilfsmatrose für alles. Michael steuerte den Kahn souverän, als hätte er nie was Anderes gemacht. Er war auch eindeutig im Vorteil durch seine Größe und weil er schon Trucks gefahren hat.
Wir schipperten los. Gleichzeitig regnete es los. Es regnete und regnete und regnete. Nach 3 Tagen hatte ich keinen trockenen Faden mehr. Und dreckig waren meine Klamotten, ich hatte mich jedesmal beim Kampf mit dem Vertauen nass und voll Schlamm gemacht. Nee, das machte kein Spaß! Wir
kamen uns vor, wie in einem gigantischen Aquarium. Über uns Wasser, unter uns Wasser, und im Boot wurd´s auch immer nasser.
Dazu kam, dass Michael die Klotür nicht zumachen konnte. Der Toilettenraum war zu klein, dass er seine Füße nicht unter bekam. Genervt legten wir nach 3 „Abenteuer unter Wasser“-Nächten auf dem Hausboot an und mieteten uns ein Zimmer. Das Boot betraten wir nicht mehr, bis zur Abgabe.
Kaum waren wir runter, strahlte die Sonne. Ein paar schöne Tage verbrachten wir noch in der Gegend, dann ging es heim. Unser Urlaub war noch nicht rum. Jetzt war die Zeit, sich die Katzen zuzulegen. In der Zeitung fand ich den Hilferuf eines kleinen privaten Tierheims, sie hätten viel zu viele Katzen und suchen dringend nach liebevollen Abnehmern.
Da waren doch wohl WIR gemeint!
--- Fortsetzung folgt morgen ---