Ich kann Euch sagen, das war gestern eine Irrfahrt! Ich war fest davon überzeugt, dass das Birkenstock-Outlet in Neuwied ist. Mein Fehler. Es ist nicht in Neuwied.
Aber es war trotzdem ein klasse Ausflug. Das durchwachsene Wetter vom Morgen hielt ohne Regen, auch wenn es dicke Wolken gab.
Zuerst nahmen wir die Autobahn von Wiesbaden nach Bingen. Ab Bingerbrück fuhren wir am Rhein entlang. Herrlich, das „Weltkulturerbe Mittelrhein“ in leuchtenden Herbstfarben! Gelb die Rebstöcke, dunkelgrün die Nadelbäume und orange-rot bis gelb-braun die Laubbäume. Besonders schön sah das Bunt zwischen den Steilhängen aus schwarzem Schiefer aus. Hübsche Orte, imposante Burgen und der Rhein glitzerte dazu im Sonnenlicht.
Bei Koblenz überquerten wir den Fluss und kamen um die Mittagszeit in Neuwied an. Ich wunderte mich, weil ich hier nichts wiedererkannte. Michael konnte sich sowieso nicht erinnern, wo dieses Schuh-Outlet ist. Er hat sich ganz auf mich verlassen. „Birkenstock? Da müssen Sie nach Linz, noch etwa 40 Kilometer weiter“, war die Auskunft, die wir zweimal erhielten. Na gut, aber erstmal in Neuwied Mittagessen.
Bei Linz fanden wir Birkenstock ganz schnell, aber das war die Schuhfabrik. Wie ich erwartet hatte, gab es hier keinen Werksverkauf.
Trotzdem hat sich dieser Umweg gelohnt, denn kurz vor dem Fabrikgelände war eine große Weide mit Galloway-Rindern. Das waren schöne Tiere! Wir parkten und gingen an den Weidezaun. Die Herde zählte etwa 20 Tiere. Es waren männliche, weibliche und Kälber. Sie hatten verschiedene Farben - mittelbraun, hellbraun gestromt und schwarz. Das langhaarige Fell glänzte bei allen, sie sahen schön, gesund aus und sehr imposant aus. Bei diesen wuchtigen erwachsenen Rindern mit ihren großen, spitzen Hörnern waren wir froh, dass es zwischen uns und ihnen zwei Zäune gab. Vor allem die schwarzen flößten uns Respekt ein, wie spanische Kampfstiere.
Sie machten alle einen friedlichen Eindruck. Neugierig-interessiert kamen sie langsam näher. Zuerst war eine schöne braune Kuh mit ihrem Kalb da. Dann kam ein Pärchen, ein wuchtiger, hellbrauner Bulle mit einer schwarzen Kuh. Die machten einen richtig verliebten Eindruck, leckten sich gegenseitig übers Gesicht und standen eng beisammen. Dann näherte sich der eindrucksvollste schwarze Bulle. Phantastisch, der Kerl! Und nach und nach stand dann die Herde vor uns. Wir betrachteten uns gegenseitig. Ich machte Fotos. Schließlich wollte Michael weiterfahren. Die Rinder muhten uns hinterher. Scheint´s wollten sie uns nur ungern wegfahren sehen.
Etwa 10 Kilometer weiter fanden wir dann endlich den Birkenstock-Werksverkauf in einem Vorort von Bad Honnef. Das ist gegenüber von Bonn, also schon ganz schön weit von unserem Zuhause. Als wir durch Bad Honnef fuhren, wusste ich, dass wir hier schon Mal waren, ist aber auch mindestens zehn Jahre her. Jetzt nahmen wir uns aber nicht mehr die Zeit für einen Stadtbummel.
Schuhkauf. Michael wollte die gleichen Schuhe wiederhaben, die er anhatte, aber in braun. Diese gab es nicht mehr, jedoch konnte eine nette Verkäuferin noch zwei Paar in der richtigen Größe und verschiedenem Leder im Lager finden. Mensch, hatte Micha Glück, denn statt über 90 € zahlte er je Paar nur 29 €, weil´s ja Auslaufmodelle waren. Einen schönen Gürtel für 12 € fand er ausserdem. Und ich? Ja zu meiner Verwunderung fand ich auch was Passendes. Schwarze Pumps. Dafür durfte ich aber 89 € hinlegen.
Zufrieden machten wir uns auf den Heimweg, diesmal auf der anderen Rheinseite. Es ging aber nur langsam voran wegen des Feierabendverkehrs. Als wir daheim ankamen, war es schon längst dunkel. Zwei hungrige Tiger warteten auf uns und beschwerten sich laut miauend, wo das Fressen bleibt.
Nun könnte ich Euch tolle Fotos zeigen, denn meinen Apparat hatte ich mitgenommen. Aaaber... mein PC ist immer noch nicht heile, jetzt seit Wochen funktioniert der USB-Anschluss nicht. Allmählich ärgere ich mich, weil der Klaus schon mehrmals gesagt hat, er kommt. Er hat halt viel Arbeit. So muss ich geduldig sein (Sternzeichen Widder ist das nicht gerade in die Wiege gelegt). Vielleicht kann ich es ja bald nachholen. Die Fotos der Galloways auf der Weide mit dem Herbstwald im Hintergrund sind wirklich sehenswert.