An der Mündung des Mains in den Rhein liegt Mainz-Kostheim. Kostheim ist etwas ganz Besonderes. Ich könnte nun sagen: „...denn ich wohne ja seit 17 Jahren hier“, aber natürlich möchte ich was ganz Anderes erzählen.
Kostheim hatte nämlich am 1. Januar 2013 ein Jubiläum. Es heisst:
100 Jahre MAINZ-KOSTHEIM.
Die selbständige Gemeinde Kostheim wurde per Eingemeindungsvertrag am 1. Januar 1913 ein Stadtteil von Mainz.
Hätte nicht die Rhein-Main-Presse Ende Dezember einen einseitigen Bericht darüber gebracht, wäre es mir nicht Mal aufgefallen. Normalerweise gehört so etwas ordentlich gefeiert! Aber am 1. Januar? Da dachten die Herrschaften unserer Ortsverwaltung vielleicht: „Schon wieder feiern?? Leute, es war grad Silvester. An Neujahr wollen wir ausschlafen! Und es ist doch sowieso Fassenacht! Wir können nicht mehr!“ - und sie haben nichts organisiert.
Aber wahrscheinlich hat es einen anderen Grund: Eigentlich gehört Mainz-Kostheim gar nicht mehr zur rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz, sondern es ist der südlichst-östlichste Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt WIESBADEN.
An dem „Vornamen“ Mainz halten aber die drei rechtsrheinisch gelegenen Wiesbadener Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim fest, seit sie nach dem 2. Weltkrieg Wiesbaden zugeteilt worden waren. Nach den Anfangsbuchstaben werden sie kurz „AKK“ genannt. Das geschah im Juli 1945, als die Siegermächte Deutschland in Besatzungszonen aufteilten und den Rhein als Grenze festgelegt haben. Links des Rheins, wo Mainz liegt, war die französische Besatzungszone.
Gegenüber, rechts des Rheins, liegt Wiesbaden, und hier waren die Amerikaner. 1/3 des Mainzer Stadtgebiets war somit weggeteilt.
Zu Hessen zählen ausser den drei oben bewähnten sogenannten „AKK-Gemeinden“ noch Mainz-Gustavsburg (mittlerweile Verbandsgemeinde mit Ginsheim) und Teile der Stadt (Mainz-)Bischofsheim. Gustavsburg liegt wie Kostheim an der Mündung des Mains. Die beiden Orte sind durch eine Brücke verbunden. Fotos vom 1.1. auf der Mainbrücke: link.