Nachdem geklärt war: „Wir wollen zwei Katzen“, bereiteten wir uns auf die neuen Hausgenossen vor: Anschaffungen von Freß- und Trinknäpfen, Katzenklos mit Deckel, Katzenstreu und ein Schippchen, um den Schmutz daraus zu entfernen, ein Weidenkorb,
in den zwei große Katzen passen (zur Erinnerung: wir wollten zwei Oldies aus dem
Tierheim), eine schöne Wolldecke zum Auspolstern. Für die 2 Katzenklos nahmen wir den Platz im Flur in der Staubsaugerecke.
Demnächst hatten wir 4 Wochen Urlaub. Zwei Wochen wollten wir verreisen, danach
unsere Katzen holen und sie an uns gewöhnen.
Am Sonntag hatte ein großes Tierheim „Tag der offenen Tür“. Die ideale Gelegenheit,
sich zu informieren, dachten wir. Leider waren die Angestellten dort aber so belagert
von anderen Interessenten, dass wir keine Gelegenheit zum fragen bekamen. Die Katzen konnten wir kaum sehen, nur durch einen flüchtigen Blick durchs Fenster ins Katzenhaus. Vernünftig war es ja, alle sensiblen Tiere weg zu sperren und von den vielen Besuchern
fern zu halten.
Also sahen wir uns bei den Hunden um. So viele große Hunde! Und sogar teure Rassehunde waren da. Die großen waren wohl ihren Besitzern zu teuer oder zu schwierig. Von Zwinger
zu Zwinger wanderten wir. Eine ganze Menge Besucher schienen ernsthaft interessiert,
sich einen Hund zu holen. Besonders die wenigen kleineren fanden ganz schnell neue Herrchen.
Micha war hin- und hergerissen zwischen einem wunderschönen weißen Kanadischen Schäferhund und einem Berner-Sennen-Rüden und pendelte zwischen deren Zwingern.
Ich ging alleine weiter, bis ich zu einen Zwinger kam, an dem niemand stehen blieb. Das allerhässlichste Tier, das ich je gesehen habe, befand sich darin! Es war eine erwachsene kleine Bulldogge mit kurzem, weißen Fell, durch das rosa die Haut schien. Die Zunge hing aus seinem verknautschten Maul, aus dem der Speichel tropfte. Er hatte rote Triefaugen, der tonnenförmige Körper wurde von ganz krummen Beinchen getragen. Am Zwinger hing
sein Namensschild `Duke´. „Na Duke,“ sagte ich zu ihm, „Du tust mir echt leid. Kein Mensch wird dich je wollen.“ Duke kam nach vorn zu mir, legte seinen Kopf auf die Seite, hob sein Pfötchen und bedachte mich mit einem so eindringlichen Blick, dass es fast mein Herz zerriss. Er machte das so liebenswert, dass er mir plötzlich gar nicht mehr hässlich erschien. Dankbar ließ er sich von mir streicheln. Er tat wirklich alles, um mir zu gefallen, und eroberte mich im Sturm.
Ich suchte Micha und zerrte ihn zu Duke, weil ich nun unbedingt diesen Hund haben
wollte. Michael konnte mich gut verstehen. Er hatte gerade einen inneren Kampf wegen
des Berner-Senn. Schließlich, schweren Herzens, gingen wir fort. Die Vernunft siegte. Wir hatten uns für zwei Katzen entschieden, keine Hunde.
Der Duke und auch der schöne Berner-Sennen-Hund sind nun schon lange tot. Aber wir beide denken noch an sie. Wir verließen das Tierheim ganz traurig. Die vielen Tiere, die keiner will! Wir beschlossen, nie mehr an einem Tag der offenen Tür in ein Tierheim zu gehen.
Allerdings hatten wir uns für die Patenschaft für zwei Hunde entschieden. Unsere Patenhunde wurden zwei Kampfhunde, die auch kaum eine Chance hatten. Einer hatte
nach 2 Jahren das Glück, einen Menschen zu finden. Der andere lebte insgesamt 10 Jahre im Tierheim und starb dort.
--- Fortsetzung folgt ---
Nachdem geklärt war: „Wir wollen zwei Katzen“, bereiteten wir uns auf die neuen Hausgenossen vor: Anschaffungen von Freß- und Trinknäpfen, Katzenklos mit Deckel, Katzenstreu und ein Schippchen, um den Schmutz daraus zu entfernen, ein Weidenkorb,
in den zwei große Katzen passen (zur Erinnerung: wir wollten zwei Oldies aus dem
Tierheim), eine schöne Wolldecke zum Auspolstern. Für die 2 Katzenklos nahmen wir den Platz im Flur in der Staubsaugerecke.
Demnächst hatten wir 4 Wochen Urlaub. Zwei Wochen wollten wir verreisen, danach
unsere Katzen holen und sie an uns gewöhnen.
Am Sonntag hatte ein großes Tierheim „Tag der offenen Tür“. Die ideale Gelegenheit,
sich zu informieren, dachten wir. Leider waren die Angestellten dort aber so belagert
von anderen Interessenten, dass wir keine Gelegenheit zum fragen bekamen. Die Katzen konnten wir kaum sehen, nur durch einen flüchtigen Blick durchs Fenster ins Katzenhaus. Vernünftig war es ja, alle sensiblen Tiere weg zu sperren und von den vielen Besuchern
fern zu halten.
Also sahen wir uns bei den Hunden um. So viele große Hunde! Und sogar teure Rassehunde waren da. Die großen waren wohl ihren Besitzern zu teuer oder zu schwierig. Von Zwinger
zu Zwinger wanderten wir. Eine ganze Menge Besucher schienen ernsthaft interessiert,
sich einen Hund zu holen. Besonders die wenigen kleineren fanden ganz schnell neue Herrchen.
Micha war hin- und hergerissen zwischen einem wunderschönen weißen Kanadischen Schäferhund und einem Berner-Sennen-Rüden und pendelte zwischen deren Zwingern.
Ich ging alleine weiter, bis ich zu einen Zwinger kam, an dem niemand stehen blieb. Das allerhässlichste Tier, das ich je gesehen habe, befand sich darin! Es war eine erwachsene kleine Bulldogge mit kurzem, weißen Fell, durch das rosa die Haut schien. Die Zunge hing aus seinem verknautschten Maul, aus dem der Speichel tropfte. Er hatte rote Triefaugen, der tonnenförmige Körper wurde von ganz krummen Beinchen getragen. Am Zwinger hing
sein Namensschild `Duke´. „Na Duke,“ sagte ich zu ihm, „Du tust mir echt leid. Kein Mensch wird dich je wollen.“ Duke kam nach vorn zu mir, legte seinen Kopf auf die Seite, hob sein Pfötchen und bedachte mich mit einem so eindringlichen Blick, dass es fast mein Herz zerriss. Er machte das so liebenswert, dass er mir plötzlich gar nicht mehr hässlich erschien. Dankbar ließ er sich von mir streicheln. Er tat wirklich alles, um mir zu gefallen, und eroberte mich im Sturm.
Ich suchte Micha und zerrte ihn zu Duke, weil ich nun unbedingt diesen Hund haben
wollte. Michael konnte mich gut verstehen. Er hatte gerade einen inneren Kampf wegen
des Berner-Senn. Schließlich, schweren Herzens, gingen wir fort. Die Vernunft siegte. Wir hatten uns für zwei Katzen entschieden, keine Hunde.
Der Duke und auch der schöne Berner-Sennen-Hund sind nun schon lange tot. Aber wir beide denken noch an sie. Wir verließen das Tierheim ganz traurig. Die vielen Tiere, die keiner will! Wir beschlossen, nie mehr an einem Tag der offenen Tür in ein Tierheim zu gehen.
Allerdings hatten wir uns für die Patenschaft für zwei Hunde entschieden. Unsere Patenhunde wurden zwei Kampfhunde, die auch kaum eine Chance hatten. Einer hatte
nach 2 Jahren das Glück, einen Menschen zu finden. Der andere lebte insgesamt 10 Jahre im Tierheim und starb dort.
--- Fortsetzung folgt ---