Pittis Reisebericht
Der Adventsort, den ich aufsuchen soll, beginnt mit dem Buchstaben „D“.
Also mache ich mich mit meinem Rentiergespann auf Spurensuche nach "D" wie "Dänemark" und finde die älteste Weihnachtsstadt des Landes. Ihr Name »Ribe« (dt. Ripen), liegt im Südwesten Jütlands und hat 8192 Einwohner.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der „Dom zu Ribe“ und gilt als ältester Kirchenort in Nordeuropa. Er ist eine evangelisch-lutherische Bischofskirche und besitzt das einzige fünfschiffige Kirchenbauwerk.
Die Geschichte Ribens geht bis in die Wikingerzeit zurück, wo die Stadt Anfang des 8. Jahrhunderts ein Handelsplatz am Meer und ein idealer Ausgangspunkt für Fischerei war. Der Handelsplatz zog Handwerker und Kaufleute aus dem In- und Ausland an und Ribe bekam, was den Handel anbelangt, bald eine bedeutsame Rolle zugeteilt. Das Ribe der Wikinger erlangte eine so große Bedeutung, dass der dänische König im Jahr 860 dem Mönch Ansgar, auch „Apostel des Nordens“ genannt, die Genehmigung erteilte, eine Kirche am Südufer des Flusses zu errichten, um den christlichen Glauben in Ribe zu predigen.
Die mittelalterliche Stadt breitete sich auf das Südufer des Flusslaufes »Ribe Ä« aus, wo im Zentrum der Dom in seiner heutigen Gestalt in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Pfarrkirchen, Klöster der Bettelmönche und eine Befestigung kamen hinzu, sodass eine Doppelstadt auf beiden Seiten des Flusses entstand. Zwischen den beiden Stadtteilen entstand einer der größten mittelalterlichen Dämme des Landes, der unter dem Namen „Dammen“ noch immer die Hauptstraße der Stadt ist. Zu beiden Seiten des Dammes wurden Bauplätze aufgeschüttet, und in dieser Form erblühte Ribe zu Dänemarks bedeutendstem Nordseehafen des ganzen Mittelalters.
Seit Bestehen des Domes ist dieser vielen Katastrophen ausgesetzt gewesen – Feuer, Abbrüchen und Sturmfluten. Über die Jahrhunderte wurde angebaut, umgebaut und abgerissen. 1822 begann man erneut den Dom zu restaurieren. Während der Restauration wurde der Dom fast komplett ausgegraben, weil sich der Sand und Abfall bereits über den Sockel der Kirche erhob. Der Marktplatz, der um die Kirche herum angelegt war, neigte sich so zum Dom, dass Regenwasser in ihn hinein lief. In den Rechenschaftsbüchern der Kirche ist nachzulesen, dass die Leute im Winter dafür bezahlt wurden, das gefrorene Wasser kleinzuhacken und aus der Kirche zu befördern.
1904 endete die Restaurierung mit einer Wiedereinweihung. Die Größe des Festes glich einer nationalen Feier.
Eine Wanderung durch Ribe ist auch eine Wanderung in die Vergangenheit. Geht man durch die Straßen der guterhaltenen Altstadt, erfährt man in den vielen Straßen-Cafes von dramatischen Ereignissen wie Königsmord und Hexenverbrennung in Ribe. In der Innenstadt gibt es das historische Musum „Museet Ribes Vikinger“ und etwa 2 km vom Ortskern entfernt erstreckt sich das Freilichtmuseum „Ribe VikingerCenter“.
Ein großer Teil der schönen Gebäude der Stadt ist sowohl mit berühmten Personen als auch mit bestimmten Abschnitten der tausendjährigen Geschichte der Stadt verbunden, was u.a. die zahlreichen Gedenktafeln belegen.
Das Weihnachtsfest wird hier noch sehr traditionell gefeiert. Es basiert auf „Peters Weihnacht“, dem beliebten Kinderbuch in Versform, dass Johan Krohn 1860 schrieb. In der Adventszeit, ist die Altstadt von besonders weihnachtlicher Atmosphäre erfüllt. Im Krämerkeller – Porsborg Haus am Markt - wird gebastelt, gebacken, gebraut und gebraten, damit jeder eine Kostprobe des Weihnachtsfestes früherer Tage genießen kann. Im Dom finden herausragende Weihnachtskonzerte mit Solisten und bekannten Werken statt.
über Ribe lesen und betrachten:
*** RIBE - DÄNEMARKS ÄLTESTE WEIHNACHTSSTADT - 2011 *** Der Dom zu Ribe *** Fotos ***
2 kurze Videos (ca. 30 Sek.): Ribe *** Der Dom ***
Nun genug berichtet für einen Tag. Ich werde jetzt mit meinen Rentieren weiterziehen, denn der Advent ist noch lange nicht rum.
Ich wünsche ich Euch eine vergnügliche Weiterreise mit Xammi.
Bis zu meinem nächsten Bericht am 11. Dezember aus K.,
Euer * Pitti *
PS. Dänische Folklore kennt Ihr bestimmt noch nicht. Hier ist "Tumult" für die Ohren und Augen: