Urlaub Mai/Juni 2011 in Sankt Petersburg /Russland.
Zum Nachlesen, mit vielen Fotos:
Reisebericht Sankt Petersburg - Inhaltsverzeichnis
Der letzte Teil:
Damit wir etwas von Sankt Petersburg erfahren, obwohl wir mit keiner Reisegruppe dort waren, hatten mein Mann und ich zuhause aus dem DER-Katalog eine zweitägige Besichtigungstour mit deutschsprachiger Führung im eigenen PKW gebucht.
Der erste geführte Tag begann vormittags im Sommerpalast von Zar Peter dem Großen. Die Fotos aus dem schönen Garten mit den Wasserspielen kennst Du ja schon. Ein guter Start mit unserer Fremdenführerin Larissa! Nachmittags war dann das dran, worauf ich mich am meisten gefreut hatte: Die Eremitage.
"Die staatliche Eremitage gehört zu den größten Museen der Welt. Ihren Ruhm bilden in gleichem Maße das majestätische baukünstlerische Ensemble, die herrlichen Sammlungen an Kunst- und Naturdenkmälern im Weltmaßstab sowie die reiche historische Vergangenheit", lese ich in dem Buch, das ich mir nach unserem dreieinhalbstündigen Rundgang gekauft habe.
Die Eremitage befindet sich neben dem Winterpalast der Zaren, erbaut von Peter I. Es ist ein riesiger Gebäudekomplex am Newa-Ufer. Vor dem Palast ist der Schlossplatz und auf der anderen Seite die Admiralität - schließlich ist hier ein See- und Kriegshafen.
Der Winterpalast hat über 350 Säle, jeder anders und enorm prunkvoll ausgestattet. Zarin Katharina die Große, die 1762 den russischen Thron bestieg, hat in ihrer Amtszeit eine Kunstsammlung erworben und neben dem Palast ein Gebäude erstellen lassen, das ihr Rückzugsort war, wenn sie mal alleine sein wollte - ihre "Eremitage". Ihre Nachfolger und Kunstmäzen haben später diese Kunstsammlung ständig erweitert. Neben der alten, "kleinen" Eremitage schließt sich die große Eremitage an. How, hier kannst Du meilenweit laufen, ohne Ende!
Appropos Ende. Das Ende von Zarin Katharina der Großen war - Gerüchten nach - im Gegensatz zu ihrem Leben und Wirken etwas unrühmlich. Ihre zahlreichen Liebhaber waren nicht genug. Unter einem Pferd... Ach, na ja. Lassen wir das.
Ich bin noch immer tief beeindruckt. - Nee, nicht von dem Gaul. Von der Eremitage.
Da drin habe ich nur ein einziges Foto gemacht. Ich war total fasziniert von den vielen, vielen schönen Dingen und den interessanten Erklärungen und Anekdoten unserer Führerin Larissa.
Sollte ich jemals wieder die Gelegenheit haben, eine Privatführung zu buchen, werde ich das unbedingt tun. Auch wenn die großen Reisegruppen von 25 - 40 Leuten heutzutage praktischerweise über Kopfhörer von ihrem Reiseleiter informiert werden, kann keine Gruppe so gut sein wie eine individuelle Führung.
Larissa hatte natürlich vom Veranstalter vorgegebenen Punkte, die sie uns zeigen musste. Daneben sorgte sie während der zwei Tage aber für unser leibliches, bei Michael vegetarisches, Wohl und richtete sich auch ganz nach unseren Wünschen.
Am zweiten Tag mit ihr war eine Stadtrundfahrt im PKW dran. Nachmittags machten wir mit ihr noch eine Bootsfahrt auf den Kanälen Sankt Petersburgs und der Newa. Der Fahrer am zweiten Tag war viel netter als der dicke Stoffel vom ersten Tag.
Wenn Du in einer weltbekannten Großstadt bist, gibt es überall Museen, Kirchen, besondere Gebäude und Orte, die Du unbedingt gesehen haben musst. Theater und Galerien, die Du auf keinen Fall versäumen darfst.
"Ich muss" ist kein schönes Wort, schon gar nicht im Urlaub. Ich muss nicht alles gesehen haben, muss mir nicht das Herzbändel abhetzen.
Also in Sankt Petersburg waren mein Mann und ich nicht im Theater, im Balett, der Oper... nicht in -zig Palästen, Klöstern und Kirchen. Wir waren uns einig: "Bei schönem Wetter draußen, bei Regen drin." - Das Wetter war schön.
Von meinem Urlaub und den
"WEISSEN NÄCHTEN IN SANKT PETERSBURG"
habe schon ganz viel erzählt.
... Guck mal die tollen Fotos an- hier:
Reisebericht Sankt Petersburg - Inhaltsverzeichnis
"Ich muss" - auch in anderer Hinsicht so eine Sache. Ich fragte mich manches Mal: "Was macht der Russ´, wenn er mal muss? Wohin in meinen Nöten?"
Unterwegs wurde es ab und zu bös stressig. In den ersten Tagen bei dem großen Fest waren in der Sankt Petersburger Innenstadt extra Toilettenwagen. Für umgerechnet 50 Cent kauft man wie im Kino eine Eintrittskarte am Schalter, dann durfte man rein. Sauber war´s darin immer.
In manchen Gaststätten sah es anders aus. Kein Wunder bei dem großen Fest, aber auch an anderen Tagen. Die meisten Gaststätten haben nur ein oder zwei Klos, egal wie riesig die Gasträume sind.
Ganz kurios ist ein japanisches Restaurant am Newski Prospekt. Die Toiletten für Männlein und Weiblein, Schlangen vor den drei Türen. Aber zwei Kloschüsseln gegenüber in einer Kabine. Eh, was´n das?? *grins*
Richtig dicke kam´s vor der Abreise im internationalen Flughafen.
Sankt Petersburg hat einen Airport, so groß wie der Hauptbahnhof einer Provinzhauptstadt. In der Abfertigungshalle drängen unendlich lange Menschenschlangen vor den Abfertigungsschaltern.
Ausgerechnet unser Flug nach Frankfurt am Main hatte 2,5 Stunden Verspätung, alle anderen waren pünktlich. Langeweile. Jetzt hätt´ ich auf die Toilette gehen können - kein Bedürfnis.
Nach 1 1/2 Stunden wurden wir durch die zweite Personenkontrolle geschleust und durften in den ersten Stock gehen, wo es ein paar Geschäfte und Schnellimbisse gibt. Mein Mann gleich zum Raucherpoint. Da sind auch die Toiletten. Widerum lange Schlangen.
Als unser Flug aufgerufen wurde, früher als erwartet, hing ich seit einer Viertelstunde in der Schlange vorm Damen-WC und war kaum weiter gekommen. Gerade jetzt hätte ich die Toi gebraucht. "Sicher gibt es bei den Flugsteigen noch eine", dachte ich.
Vor dem Flugsteig, wurden wir ein drittes Mal der Körpervisitation unterzogen. Volles Programm, sogar die Schuhe ausziehen, zur Untersuchung der Sohlen.
Ohje, Pustekuchen, es gab weit und breit keine einzige Toilette!
Warten. Von oben konnte man auf unser Flugzeug sehen. Gerade fuhr ein Tankwagen heran.
Eine halbe Stunde später: "Michael, warte bitte unbedingt hier und steige keinesfalls ins Flugzeug, bevor ich zurück bin. Ich kann´s nicht mehr einhalten!" - und weg war ich. Die Security-Leute verstanden kein Englisch. Hättet Ihr die Pantomime gesehen, wie ich mich denen verständigte! Sie vergewisserten sich, dass ich meine Bordkarte und Papiere dabei hatte, dann zeigte der "Boss" auf seine Armbanduhr und hob zwei Finger. Zwei Minuten Zeit haben sie mir gegeben!!! Unmöglich!
Ich rannte zum Damenklo. Schlange länger als zuvor.
Babywickelraum vielleicht? Auch belegt.
Also, Herrentoilette. Ja, keine Schlange. Durch, vorbei an den Männernrücken vor den Pissoirs. Zwei Klokabinen.
Besetzt.
Panik!
Raus, zum Damenklo. Wie mache ich den Frauen in der Schlange klar, dass sie mich bitte, bitte vorlassen? Geht nicht.
Wieder zur Herrentoilette. Immer noch besetzt. UUUMPfhykwejkhaaee. Peinlich .
Jetzt, endlich. DIE ERLEICHTERUNG.
Wäre Dir was Besseres eingefallen?
Beim Rausgehen kamen mir Männer entgegen. "Huch" Irritation.
Ich: "It´s okay, it was urgent." Einer zu mir in englich: "Achso, ein besonders dringlicher Fall." Dann übersetzte den anderen ins russisch.
Schnell zurück zum Abflugsteig.
Sicherheitskontrolle noch genauer, wieder die Schuhe aus, 3maliges Abtasten.
Drinnen hat sich noch nichts getan. Es dauerte noch 20 Minuten, bis wir einsteigen durften.
Der Flug verlief gut, am Airport Frankfurt ging es schnell und wir nahmen ein Taxi nach Hause.
Da allerdings teilte uns die weinende Katzen-Ersatzmama Kerstin mit, dass unser lieber Kater gestorben ist. Er war zwar sehr krank gewesen, aber das hatten wir nicht erwartet.
Kofferauspacken am nächsten Morgen.
Am letzten Tag in Sankt Petersburg hatte ich als Mitbringsel verschiedene Süßigkeiten im Supermarkt gekauft. Ich legte die 10 oder 11 Packungen erst einmal in die Küche und packte im Schlafzimmer weiter aus. Ein Fehler. Als ich wieder in die Küche kam, saß mein Mann glücklich kauend am Tisch. Er hatte je ein Stück aus jeder Packung herausgenommen.
Die meisten Sorten hatte Michael bereits probiert und in der Reihenfolge hingelegt, welche ihm am besten schmecken. "Alle super", verkündete er.
"Hoffentlich wird´s Dir nicht übel", antwortete ich leicht indigniert. Aber meckern konnte ich nicht, weil ich ihm nicht gesagt hatte, dass es Geschenke sein sollten.
"Ach was soll´s", sagte ich und probierte mit. Wirklich alles hervorragend! Aber wenigstens haben unsere Katzenbetreuer Kerstin und Gerd noch vier geöffnete Packungen gekriegt. Der Rest blieb uns - Man gönnt sich ja sonst nichts .
Urlaub Mai/Juni 2011 in Sankt Petersburg /Russland.
Zum Nachlesen, mit vielen Fotos:
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